Kommentar zu dem Brief von Dr. Querfurt an Uwe Folkerts

Kommentar zu dem Brief von Dr. Querfurt an Uwe Folkerts.

1.    Selbstverständlich habe ich als erstes Mme. Dembele und Dr. Segoule bzw. ihre Arbeit kritisiert. Daraufhin haben sie mich von allen weiteren die Containertransporte und deren Verwendung betreffenden Informationen ausgeschlossen, Frau Dembele drohte mir mit Landesverweis, Dr. Segoule erklärte meinem Mitbewohner Madou Coulibaly in drei Telefongesprächen, auf welchem Wege dieser Landesverweis verwirklicht werden sollte und drohte ihm selbst mit Nachteilen, die er sein „Leben lang nicht  vergessen“ werde, wenn er nicht sofort bei mir ausziehe.
Dies alles weiss Dr. Querfurt, erklärt aber jetzt, die Betroffenen seien völlig ahnungslos.
Was für ein Spiel wird hier gespielt?
2.    Wenn Dr. Querfurt erneut erklärt, er wolle „den Ärmsten“ helfen, trifft er damit den Kern des Problems: Dass er das genau nicht tut, habe ich an unzähligen Beispielen belegt, um ihm zu helfen, von diesem verhängnisvollen Irrweg abzulassen. Er kann nicht beurteilen, was hier wem hilft – auch ich brauchte dazu einige Jahre und viele Enttäuschungen.
Nun behauptet er weiter das Gegenteil, ohne das zu belegen. Als einziges Beispiel führt er die Gesundheitszentren CSCOM an. Kurz vor Jahreswechsel war ich mit Fatoumata Gindo in einem CSCOM wegen anhaltender Magenkrämpfe: Konsulation, Ultraschalluntersuchung und Medikamente kosteten 24 000 FCFA. Das Gehalt eines Grundschullehrers beträgt 25 000. Ein Grossteil der Bevölkerung kann sich das CSCOM nicht leisten.
Wieso ignoriert Dr. Querfurt die Realität? Wieso verweigert er die Zusammenarbeit mit einer international anerkannten Organisation, die diese Realität bekämpft? Um was geht es eigentlich?
3.    Cuba ist ein sozialistischer Staat mit einem weltweit vorbildlichen Gesundheitswesen, das vor allem für die Ärmsten kostenlos ist. Dem cubanischen Gesundheitsystem zu helfen, heisst, diesem gesellschaftlichen System zu helfen.
Mali ist ein kapitalistischer Staat, in dem ohne Korruption nichts geht, was weltweit und in Mali bekannt ist. Sein Gesundheitssystem ist nur der wohlhabenden Oberschicht zugänglich. Dem malischen Gesundheitssystem zu helfen, heisst, diesem gesellschaftlichen System zu helfen.
Ist das wirklich so schwer zu verstehen?

Christof Wackernagel, Bamako, den 11-1-2010

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